Kulturpreisverleihung 2016

Kulturpreisverleihung 2016

Eine besinnliche Feierstunde für die Entwicklungshelfer des Landes

Im Stift Ossiach wurden gestern die Landeskulturpreise 2016 vergeben. Künstler und Politik signalisierten allgemeine Aufbruchstimmung.

Engelbert Logar (Zweiter von rechts) flankiert von der hohen Politik © Schusser

Mehr als 60.000 Euro wurden gestern Abend im Alban-Berg-Saal des Stiftes Ossiach an herausragende Kulturschaffende des Landes ausgeschüttet, allen voran der 57-jährige Musikethnologe Engelbert Logar, der aus den Händen von Kulturlandesrat Christian Benger den Landeskulturpreis 2016 entgegennehmen durfte. Neidisch musste dennoch niemand sein, denn „wo Kunst und Kultur stattfindet, findet auch wirtschaftliche Entwicklung statt“, zeigte sich Benger im Vorfeld überzeugt.

Neben dem Hauptpreis gab es auch Würdigungspreise für Markus Lackner (Baukultur), Johann Strutz (Geisteswissenschaften) und Antonio Fian (Literatur), von denen sich Letzterer mit einem ins Kärntnerische übersetzten Sonett von Shakespeare bedankte.

Förderungspreise gingen an Céline Struger (Bildende Kunst), Leonie Humitsch (Darstellende Kunst), Verena Gotthardt (Literatur), Katrin Gruzei (Film), Igor Gross (Musik), BlechReiz Brass Quintett (Volkskultur), Daniel Wutti und Michaela Müller (Wissenschaft). Raimund Spöck erhielt für seinen Verein Innenhofkultur einen Anerkennungspreis.

Satirische Bilanz

Für heitere Nachdenklichkeit sorgte Gerhard Pilgram mit einer satirischen Bilanz zum Jahr der Freien Kulturinitiativen sowie Markus Lackner, der angesichts von Fehlentwicklungen im heimischen Bauwesen an die Verantwortlichen appellierte: „Befreien Sie das Bauen von sinnlosen Vorschriften, ändern Sie die Förderungen so, dass Planen gefördert wird und nicht das Bauen selbst. Damit würden Sie mit viel weniger Geld viel mehr erreichen. Mit einem Wort: Entlassen Sie die Architekten in die Freiheit.“

Musikalische Höhepunkte während der rund dreistündigen Feierstunde setzten das Philipp Zarfl Trio, das Blech Reiz Brass Quintett sowie das Oktet Suha. Musik in den Ohren der anwesenden Kulturschaffenden war auch Bengers Ankündigung, dass das Kärntner Kulturbudget seine „Talsohle erreicht“ habe und im kommenden Jahr mit keinen weiteren Kürzungen zu rechnen.