Simona Borstner – Sr.

Naša nekdanja lutkarca Simona Borstner je v soboto 3. septembra stopila v samostan „Schulschwestern von Unserer Lieben Frau“ v Auerbachu v Nemčiji. Na novi življenski poti ji želimo mnogo lepih in srečnih doživetij. Bog naj Te spremlja, draga Simona!

Pogovor za Kleine Zeitung: 4. 9. 2016

„Ich wurde von Gott gerufen“

Simona Borstner (20) hat ihre Facebook-Seite gelöscht und ihr Handy abgedreht. Seit Samstag ist sie Ordensschwester in Bayern.

Simona Borstner mit Vater Gottfried und Mutter Gabriele
Simona Borstner mit Vater Gottfried und Mutter Gabriele © Rosina Katz-Logar

„Liebe Facebookfreunde! Ab morgen werde ich meine „Onlinezelte“ abbrechen. Denn der liebe Gott hat mich gerufen ihm ganz nachzufolgen und zwar als Ordensschwester. Darüber freue ich mich sehr und wünsche euch allen Gottes reichsten Segen. Ich bete für euch und danke für alles! Gesegnete Grüße!“

Mit diesen Worten verabschiedete sich Simona Borstner (20) aus der Pfarre Neuhaus/Suha am Freitag von ihren Facebook-Freunden. Ab sofort ist sie auch telefonisch nicht mehr erreichbar, wird ihren Namen ändern und frühestens in drei Jahren wieder daheim anzutreffen sein.
Der Grund ist ungewöhnlich. Simona Borstner wurde nämlich gestern, Samstag, in Auerbach in Bayern in Anwesenheit des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick und zahlreicher Verwandten und Gläubigen aus ihrer Heimatpfarre als Ordensschwester der „Schulschwestern von Unserer Lieben Frau“ eingekleidet.

Aufgewachsen ist die Novizin gemeinsam mit ihren fünf Geschwistern in einer sehr religiösen Familie und hat das Leben im kleinen Dorf von Anfang an mitgestaltet. Zunächst als Ministrantin, später als Sängerin im zweisprachigen Kirchenchor, als Lektorin und Rosenkranz-Vorbeterin, als Puppentheaterspielerin im Katholischen Kulturverein Drava, als Sängerin beim Gemischten Chor Heimatklang Bach und im Jugendgebetskreis. Im Jahre 2015 maturierte sie an der WIMO in Klagenfurt und trat im September 2015 in das Kloster der Schulschwestern ein.
Die Kleine Zeitung sprach mit Borstner einige Tage vor der Zeremonie, die gestern stattfand.

Sie wurden mit dem Ordensgewand eingekleidet. Was bedeutet das für Sie?
SIMONA BORSTNER: Ich darf Braut Christi werden, ein äußeres Zeichen dafür ist mein Ordenskleid. Ich darf das klösterliche Leben von allen Seiten kennenlernen: Keuschheit, Armut und Gehorsam üben. Das Gebet steht an erster Stelle. Im Gebet bittet man nicht nur für bestimmte Menschen, sondern für die ganze Kirche, ja für die gesamte Welt. Als Novizin werde ich einen weißen Schleier tragen.

Sie sagen, Sie haben eine Berufung erlebt. Wie kann man sich das vorstellen?
BORSTNER: Jesus war seit Kindesbeinen Freund und Beschützer, er hat mich immer wieder „gerufen“, ganz leise und meist im Verborgenen. Später wollte ich Klosterluft schnuppern. Im Inneren merkte ich irgendwie, dass ich ohne die Ganzhingabe an Jesus nie ganz glücklich sein könnte. Mir half immer das Gebet.

Wie haben Ihre Familie und Freunde auf Ihre Entscheidung reagiert?
BORSTNER: Da ich aus einem religiösen Familienumfeld komme, war es nicht so eine Überraschung. Trotzdem: Es gab gemischte Gefühle, aber meine Freunde haben gesehen, dass ich glücklich bin, das hat sie überzeugt.

Sind Sie jetzt quasi an Gott vergeben?
BORSTNER: Natürlich gehöre ich ganz ihm. In der Ehe verspricht man sich die Treue bis dass der Tod sie scheidet. Als Braut Christi findet hier mit meinem Bräutigam schon die „Verlobung“ statt, und die Hochzeit wird dann nach dem Tod im Himmel sein.

„Folge mir in Armut und Einfachheit“. Wie können Sie als junge Frau diesem Aufruf folgen?
BORSTNER: Alles aufgeben, was mich von Gott trennt. Im Kloster ist man besitzlos. Das wenige, das man hat, darf man Gott schenken. Man gibt alles her, somit bin ich frei, zu geben und zu empfangen. Viele Sorgen verschwinden, Zeit und Raum für Gott und das Gebet wird geschaffen.

Wie oft können Sie in Zukunft Ihre Familie in Kärnten besuchen? Dürfen Sie besucht werden?
BORSTNER: Nach dem Noviziat, welches zwei Jahre dauern wird, kann ich jedes Jahr zwei Wochen auf Heimaturlaub fahren. Es ist auch möglich, von der Familie besucht zu werden.

Können Sie Handy und Ihre Facebook-Seite behalten?
BORSTNER: Nein, nichts von beiden. Es würde mich, ehrlich gesagt, zu sehr ablenken, so kann ich in der gewonnenen Zeit beten.

Wie stark muss man sein Leben verändern, um Ordensschwester sein zu können?
BORSTNER: Ich habe schon mein bisheriges Leben aufgegeben. Aber mich selbst mit meinen Talenten, Eigenschaften, guten wie schlechten, nehme ich mit. Ich wollte schon immer die Welt verbessern. Wie kann ich die Welt ändern? In dem ich mich ändere.

Wann werden Sie das ewige Gelübde (ewige Profess) ablegen?
BORSTNER: Nach den zwei Noviziatsjahren, folgen drei Jahre zeitliche Profess und darauf folgt die Ewige.
Welche Aufgaben werden Sie im Kloster übernehmen?
BORSTNER: Überall darf ich hin-einschnuppern und werde jede Arbeit verrichten, die auch in einem normalen Haushalt anfällt. Zum Beispiel in der Küche, als Sakristanin, im Altenheim, in der Reinigung, aber auch im Hort und im Kindergarten.

Wie sind Sie zu den Schulschwestern in Auerbach gekommen?
BORSTNER: Angekommen bin ich Ende September 2015. Ich fühlte mich sofort wie zuhause. Ich kam hierher, um mich zu prüfen, ob der liebe Gott mich zu solch einem Leben berufen hat. Dass ich gerade diesem Orden beitrete, ist ein Zufall.

Was war das für ein Zufall?
BORSTNER: Eine der Schwestern hat mich vor drei Jahren beim Jugendpfingstfest in Salzburg angesprochen, als wir uns gemeinsam um das Essen angestellt haben. Wir haben unsere Mail-Adressen ausgetauscht und sind in Kontakt geblieben.

Haben Sie bei den Ordensschwestern Vorbilder?
BORSTNER: Ja, natürlich. Es ist die kleine Hl. Theresia von Lisieux. Ihr Zitat, welches mich seit jungen Jahren geprägt hat, lautet: „Wenn du wüsstest wie sehr ich dich liebe, würdest du vor Freude weinen.“

Wann können Sie wieder zur heiligen Messe nach Neuhaus/Suha kommen?
BORSTNER: So Gott will in drei Jahren, aber im Gedanken und mit dem Herzen bin ich in meinem Heimatort, denn da hat ja alles seinen Anfang genommen.